Wissenswertes
Der MCC wurde 1905 von Wilhelm Neutz, Johann Klenk und anderen visionären Radlern gegründet und hatte im Jahr 2005 bereits sein 100-jähriges Jubiläum. Die volle Namensgebung lautet:
Moto Cross Club (MCC) Rad-und Kraftfahrverein (RKV) Heilbronn – Frankenbach e.V.
Das Vereinsleben wurde zwar durch die Weltkriege unterbrochen, es fanden sich aber immer wieder idealistische Vorsitzende für ein Wiederauferstehen. Der Verein war bis nach dem zweiten Weltkrieg in erster Linie ein Radfahrverein, der Wander- und Rennfahrten veranstaltete und sich im Kunstradfahren engagierte.
Im Jahr 1953 wurde durch die Mitglieder Fritz Schwab, Hermann Würz und Kurt Brodbeck eine Motorsportgruppe gegründet. Es wurden die ersten Geländefahrten veranstaltet und Frankenbacher Motorsportler feierten die ersten Erfolge in nationalen Rennserien.
Rolf Mössinger
Mit Rolf Mössinger konnte man in den 60er Jahren sogar mehrfach den Deutschen Meister stellen.
1963 wurde zum ersten Mal ein Motorsportfest auf dem heutigen Gelände am Pfauenhof abgehalten und eine neue Motorsportart eingeführt – das Trial.
Im Jahre 1966 wurde der 1. Bundesmeisterschaftslauf im Trial in Frankenbach erfolgreich veranstaltet. Auch wurde in den Jahren 1966 – 1968 Geländegeschicklichkeitsfahrten für PKW ausgerichtet. Das Gelände wurde stetig weiterentwickelt und im Juli 1968 konnte die erste Sommer-Moto-Cross-Veranstaltung durchgeführt werden.
1969 kam mit dem im Januar ausgerichteten Winter-Moto-Cross der Durchbruch. Schon im zweiten Jahr kamen nationale Größen und in den folgenden Jahren reichten auch immer mehr internationale Starts ihres Nennung ein. Das Winter Cross hatte sich etabliert. Zum Teil waren Fahrer aus 15 Nationen am Start. 1995 konnte ein besonderes Jubiläum gefeiert werden: die 50ste Moto-Cross-Veranstaltung.
Wie innovativ der Verein sich weiterentwickelte, zeigte sich mit dem Engagement im Supermoto einer relativ jungen, aber mit dem Moto-Cross artverwandten Sportart. Im Jahr 1992 von den Teams und Fahrern noch amateurhaft betrieben, empfängt der MCC Heilbronn-Frankenbach heute immer mehr Werksteams auf der zur Supermoto-Strecke umgebauten Theresienwiese, dem Festplatz von Heilbronn.
So kann ein wunderbarer Bogen gespannt werden von den Anfängen der rührigen Radfahrer 1905 bis zu den High-Tech-Werksmotorrädern der Moto-Cross und Supermoto-Profis der heutigen Tage. Was sich nie geändert hat ist das ehrenamtliche engagement und der Idealismus der Mitglieder der Vorstände und der einzelnen Leiter. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Jugendarbeit, die ebenfalls durch die gesamte Vereinsgeschichte geht. Aktuelle Berichte finden Sie unter der Rubrik „Jugend“.
Falls wir Ihr Interesse an unserem Verein geweckt haben, sind Sie herzlich zu einem Gespräch jeweils am Mittwoch abend oder Samstag Nachmittags an der Strecke eingeladen. Alternativ nehmen Sie über das Online-Formular Kontakt mit uns auf.
Ein wenig Stolz darf schon sein: Kaum eine Motocross-Veranstaltung in Deutschland blickt auf eine längere Tradition zurück als das Frankenbacher Winter-Motocross. Seit 1969 wird der Offroad-Klassiker ausgetragen.
Nur acht Mal konnte der viel beachtete Saison-Auftakt nicht stattfinden. 1988 und 1989 wegen eines groß angelegten Streckenumbaus, 1999 erzwang Dauerregen die Absage des Rennens. 2018 zog der Neubau des Vereinsheims alle Kräfte des Vereins auf sich, so dass das Winter-Motocross nicht in gewohnter Qualität hätte stattfinden können. 2020, 2021 und 2022 kam dann unvorhergesehen die Corona-Sache dem Event in die Quere und im Jahr 2023 bremste dann eine große Strassenbaumaßnahme der Stadt Frankenbach das geplante Winter-Motocross aus.
Mit neun Gesamtsiegen hält ein ganz Großer dieses Sports die unangefochtene Spitzenposition: Adolf Weil. Der im Jahr 2011 verstorbene Solinger holte in den siebziger Jahren 14 DM-Titel und im Jahr 1973 sogar die Vizeweltmeisterschaft in der 250er-Klasse. Und auch die vielen anderen Sieger lesen sich wie das Who is Who der Motocross-Historie. Namen von Weltmeistern wie Gaston Rahier (Sieger 1977, 1979, 1981) oder Heinz Kinigadner (Sieger 1982) zergehen Offroad-Fans auch heute noch auf der Zunge.
Den Frankenbach-Siegern Max Nagl (2007, 2008, 2015), Ken Roczen (2009, 2010) dürfen Motocross-Fans noch heute in der WM oder der amerikanischen Meisterschaft die Daumen drücken. Und Dennis Ullrich, dem Sieger aus 2013 und Zweiten aus 2014, könnte der Sprung aufs internationale Parkett im Jahr 2014 gelingen.
2015 gelang es dem MCC, den deutschen Ausnahmepiloten Max Nagel nach längerer Abstinenz wieder in Frankenbach an den Start zu bringen. Seiner Favoritenrolle wurde er trotz heftigem MX2 Druck von Jeremy Seewer gerecht und gewann das Super-Finale.
2016, in der zweiten Auflage des Super-Finale, ist der eigentlich erwartete Zweikampf zwischen Dennis Ullrich und Arminias Jasikonis nicht eingetreten. Stattdessen lieferten sich die beiden Teamkollegen Dennis Ullrich und Angus Heidecke einen packenden Zweikampf über die gesamte Renndistanz. Am Ende hatte Angus Heidecke mit 1.8 Sekunden Vorsprung die Nase vorn und sicherte sich den begehrten Gürtel des WMX Gesamtsiegers.
Vom zweiten Platz des Vorjahres etwas enttäuscht, ging Dennis Ullrich das WMX 2017 mit hohen Erwartungen und guter Vorbereitung an. Schon in den Zeittrainings zeigte er mit 1.41er Rundenzeiten, dass er das Maß der Dinge an diesem Sonntag ist. Einzig Andy Baumgartner konnte ebenfalls mit 1.41er Zeiten aufwarten. So waren es auch diese beiden, die sich im Superfinale keinen Meter schenkten. Andy Baumgartner gewann den HoleShot und führte zwei Drittel des Rennens, immer dicht gefolgt und beobachtet von Dennis Ullrich. Dann aber konnte der Schweizer dem Druck Ullrichs nicht mehr standhalten und Ulle gewann mit knapp 18 Sekunden vor Andy Baumgartner. Als Dritter kam der Ungar Bence Szvoboda ins Ziel. Bester MX2 Fahrer wurde der Pole Gabriel Chetnicki auf Platz 12.
2018 konnte es leider kein Winter-Motocross geben. Der Neubau des Vereinsheims konnte aufgrund von Verzögerungen nicht so weit fertig gestellt werden, dass Mensch und Material in gewohnter Qualität für das WMX zur Verfügung gestanden hätten.
In der Neuauflage 2019 setzte sich nach anfänglicher Führung von Dennis Ullrich letztlich Lukas Neurauter (Sarholz-KTM) auf der durch einsetzenden Regen immer schlammiger werdenden Strecke durch. Zweiter wurde der kalkuliert und unauffällig fahrende Tscheche Petr Smitka vor dem in dieser Saison wieder auf einer 450er-Viertakter statt dem Zweitakt-Bike antretenden Dennis Ullrich.
Im Jahr 2020 musste zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit das Winter-Motocross abgesagt werden. Die umfassenden Maßnahmen und Auflagen gegen die Anfang des Jahres ausgebrochene Corona-Infektionswelle, die von der Vereinsseite so nicht garantierbar waren, zwangen den Verein das WMX kurzfristig eine Woche vor Beginn abzusagen. Das war für den MCC ideell und finanziell ein herber Rückschlag, da die Vorbereitungen zu fast 100% abgeschlossen waren.
Das identische Bild auch im Jahr 2021 und 2022. Die immernoch rigiden Maßnahmen und Auflagen gegen die weitgehend abgeflachte Pandemie, standen dem Wunsch nach Durchführung des WMX entgegen. Die stets drohenden Verschärfungen der Maßnahmen ließen keine vernünftige Planung zu.
Mit viel neuem Engagement bereitet sich der MCC auf das WMX 2023 vor, das endlich nach drei ausgefallenen Jahren wieder stattfinden sollte. Sechs Wochen vor dem Event dann das Aus. Die Stadt Heilbronn plant ab 1.3.2023 umfangreiche Baumaßnahmen an einer zentralen Straße in Frankenbach, so dass die Zufahrtstrasse zum MCC-Vereinsgelände und die Zufahrt zum Paktplatz Haupt-Umleitungsstrecke wird. An eine Sperrung wegen des WMX - wie alle Jahre zuvor - ist nicht im Traum zu denken. Dass die Stadt erst so spät den Verein über die Baumaßnahme informiert, ist gelinde gesagt enttäuschend.
Nach nun vier Jahren Abstinenz plante der MCC das Comback des WMX für 2024 und traf mit der Veranstaltung voll ins Schwarze. Berstend volle Zuschauerränge bei optimalem Rennwetter haben das Traditionsrennen zu einem tollen Erfolg für den ganzen Verein werden lassen.
Alle bisherigen WMX Sieger:
Jahr | Sieger | Klasse | Info |
1969 | Hans Trinkner | 50 ccm | |
Hans Trinkner | 125 ccm | ||
Rolf Schürg | 175 ccm | ||
Rolf Baumann | 250 ccm | ||
Walter Bäuerle | 500 ccm | ||
1970 | Adolf Weil | 250 ccm | |
Adolf Weil | 500 ccm | ||
1971 | Adolf Weil | 250 ccm | |
Adolf Weil | 500 ccm | ||
1972 | Erwin Schmider | 250 ccm | |
Willy Bauer | 500 ccm | ||
1973 | Adolf Weil | 250 ccm | |
Adolf Weil | 500 ccm | ||
1974 | Adolf Weil | 250 ccm | |
Adolf Weil | 500 ccm | ||
1975 | Rolf Dieffenbach | 250 ccm | |
Adolf Weil | 500 ccm | ||
1976 | Hans Maisch | 250 ccm | |
Willy Bauer | 500 ccm | ||
1977 | Gaston Rahier (BEL) | 250 ccm | |
Jean-Paul Mingels (BEL) | 500 ccm | ||
1978 | Herbert Stauch | 250 ccm | |
Fritz Schneider | 500 ccm | ||
1979 | Gaston Rahier (BEL) | 500 ccm | |
1980 | Bernd Betzelbacher | 250 ccm | |
Rolf Dieffenbach | 500 ccm | ||
1981 | Paul Rottler | 250 ccm | |
Gaston Rahier (BEL) | 500 ccm | ||
1982 | Roland Diepold | 250 ccm | |
Heinz Kinigadner (AUT) | 500 ccm | ||
1983 | Herbert Schmitz | 250 ccm | |
Rolf Dieffenbach | 500 ccm | ||
1984 | Fritz Köbele | 250 ccm | |
Fritz Graf (SUI) | 500 ccm | ||
1985 | Reinhard Diepold | 250 ccm | |
Roland Diepold | 500 ccm | ||
1986 | Reinhard Diepold | 250 ccm | |
Walter Gruhler | 500 ccm | ||
1987 | Jochen Jasinski | 250 ccm | |
Kurt Nicoll (GBR) | 500 ccm | ||
1988 | kein Winter-Motocross | wg. Streckenumbau | |
1989 | kein Winter-Motocross | wg. Streckenumbau | |
1990 | Jochen Jasinski | offen | |
1991 | Roland Diepold | offen | |
1992 | Pit Beirer | offen | |
1993 | Bernd Eckenbach | offen | |
1994 | Miska Aaltonen (FIN) | offen | |
1995 | Miska Aaltonen (FIN) | offen | |
1996 | Andreas Kanstinger | offen | |
1997 | Pit Beirer | offen | |
1998 | Bernd Eckenbach | offen | |
1999 | Absage des Rennens | wg. Dauerregen | |
2000 | Avo Leok (EST) | offen | |
2001 | Avo Leok (EST) | offen | |
2002 | Johnny Aubert (FRA) | offen | |
2003 | Patrick Caps (BEL) | offen | |
2004 | Marco Dorsch | offen | |
2005 | Ken De Dycker (BEL) | offen | |
2006 | Dimitri Parschin (RUS) | offen | |
2007 | Max Nagl | offen | |
2008 | Max Nagl | offen | |
2009 | Ken Roczen | offen | |
2010 | Ken Roczen | offen | |
2011 | Kornel Nemeth (HUN) | offen | |
2012 | Harri Kullas (FIN) | offen | |
2013 | Dennis Ullrich | offen | |
2014 | Jeremy Seewer (SUI) | offen | Video von stimme.tv |
2015 | Max Nagl | Super-Finale | Video von stimme.tv |
2016 | Angus Heidecke | Super-Finale | Video von stimme.tv |
2017 | Dennis Ullrich | Super-Finale | Video von stimme.tv |
2018 | kein Winter-Motocross | wg. Neubau Vereinsheim | |
2019 | Lukas Neurauter (AUT) | Super-Finale | Video von stimme.tv |
2020 | kein Winter-Motocross | wg. Corona Maßnahmen | |
2021 | kein Winter-Motocross | wg. Corona Maßnahmen | |
2022 | kein Winter-Motocross | wg. Corona Maßnahmen | |
2023 | kein Winter-Motocross | wg. städt. Baumaßnahmen | |
2024 | Tom Koch (GER) Nico Greutmann (SUI) |
MX1 MX2 |